Von den über 2300 Voranmeldungen kamen fast 2000 ins Ziel
Für die rund 2.000 Läuferinnen und Läufer, die sich am Start aufgestellt hatten, wurde die 21. Auflage des Marburger Nachtmarathons zu einer schweißtreibenden Angelegenheit. Als der Schirmherr, Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies, am Freitagabend auf dem total überfüllten historischen Marktplatz pünktlich mit dem Gockelschrei um 19.00 Uhr den Startschuss für das Riesenfeld gab, waren es noch 30 ° C und so hatte während des Laufs Trinken oberste Priorität.
Marathon/ 42,195 Kilometer/Finisher 127 .
Besonders hart bekamen die Marathonis die Hitze zu spüren. Hier blieb bei der leistungsschwachen Konkurrenz am Ende auf der Königsdistanz über die 42,195 Kilometer nur Sieger Dominic Rumpf (TuSpo Holzhausen) mit 2:56:36 Stunden unter der magischen Drei-Stunden-Marke. Im Ziel meine er dann: „ Das war mein vierter Marathon und bei diesen Bedingungen in Bestzeit.“
Schnellste Frau war die Bauerbacherin Kinderärztin und Mutter von drei Kinder Dorothee Rogosch (SF Blau-Gelb Marburg) nach 3:23:34 Stunden. Als 5. im Gesamtfeld konnte jubelnd durchs Ziel laufen. Als Siegerin von 2016 und Vorjahreszweite stand sie erneut ganz oben auf dem Podest. „Eigentlich wollte ich nur Halbmarathon laufen, da ich erst im Mai beim Regensburg Marathon in 3:18 Stunden 3. geworden bin. Aber weil es sehr heiß werden sollte, habe ich mich kurzfristig nachgemeldet.“ Wie sich am Ende heraus stellte, war das die richtige Entscheidung und Dorothee Rogusch wurde ihrem Ruf, eine Hitzeläuferin zu sein, ganz souverän gerecht. Bei ihrem Sieg hatte sie 14 Minuten Vorsprung vor Sylke Kuhn (LG Vellmer) W45 /3:37:28 Stunden. Auf dem Bronzerang blieb Renate Seidel (Trisdorfer LG) W55/3:53:54 gefolgt von Melanie Schulz (DZ Runners) 2.W45/3:55:32 und Katja Wiedemann (Solms) 3:56:38 Stunden noch unter vier Stunden.
Halbmarathon 21,1 Kilometer/Finisher 1166
Abwarten und taktieren war auf der Halbmarathondistanz angesagt. Vorne ließ man den Sieger von 2016, Äthiopier Demeke Wosene (LG Rüselsheim) einfach laufen. Aber dahinter sah man spannende Positionskämpfe. Am Hirsefeldsteg waren aus der Verfolgergruppe nur noch zwei übrig geblieben. In Front lag Micha Thomas (LG Eder), in seinem Windschatten lief mit Yibrah Gidey Kahsay (ASC Breidenbach) ein weiterer Äthiopier. Auf den letzten5 Kilometern konnte sich Micha Thomas ganz entscheidend von Yibrah Gidey Kahsay absetzen und siegte überraschend nach 1:13:51 Stunden noch deutlich vor Yibrah Gidey Kahsay 1.15:31 Stunden. Zu Irritationen war es zuvor gekommen, als Stadionsprecher Artur Schmidt den Sieger von 2016 Demeke Wosene schon angekündigt hatte, der dann aber nicht kam, weil er trotz der Rufe der Streckenposten nochmal auf die Marathonstrecke abgebogen war. Als er seinen Fehler bemerkte, war die andern schon im Ziel und er kam enttäuscht und frustriert nach 1:16:43,1 Stunden nur auf Platz drei. Dahinter erreichte dann das Laufduo Oliver Hoffmann (TSV Kirchhain) als M30 Sieger gefolgt von Dr. Markus Schraub (SF Blau-Gelb Marburg) als M45 Sieger in 1:16:59 bzw. 1:17:00 Stunden das Ziel. Der schnelle zwei Meter große Triathlet Bernhard Gabriel (VfL Marburg ) kämpfte bis auf der Stadionrunde um jede Sekunden und schaffte es, als Sechster in 1:19:49 Stunden noch unter der 80-Minuten-Marke zu bleiben. Auf Platz 7 und 8 folgten Marc Feussner (ASC Breidenbach) 1. M35/ 1:20:24 Stunden und M40 Sieger Lars Siegmund (SF Blau-Gelb Marburg) in 1:20:29 Stunden. Bei den Frauen wurde die Dautphetalerin Anna Starostzik (PSV GW Kassel) als Gesamt zwölfte unter den 1166 Finishern ihrer Favoritenrolle gerecht Die diesjährige 5. bei den Deutschen Marathonmeisterschaften konnte es aber bei der schwachen Konkurrenz langsamer angehen lassen. „ Es sollte bei der Hitze ein schneller Trainingslauf werden, denn ich wollte mich nicht total vorausgeben,“ so Anna Starostzik nach 1:26:23 Stunden im Ziel. Fast 12 Minuten musste man auf die zweite Frau, die Bremerin Eva Johais mit 1:38:05 Stunden, warten.
Staffelwettbewerb/168 Teams im Ziel
Erfreulich war die Teilnehmersteigerung beim Staffelwettbewerb, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Waren es im letzten Jahr noch 151, so wurden diesmal im Ziel 168 Teams registriert.
Beim Staffellauf können sich vier Läuferinnen und Läufer die Marathondistanz teilen. Für die meisten geht es darum, mit Freunden einen Spaß- und Erlebnislauf zu absolvieren. Doch die Spitze, für die es um eine schnelle Zeit und den Sieg geht, holt sich die schnellen Langstreckler aus der Region in ihr Team, so auch die Mannschaft des VfL Marburg. Der sehr schnell anlaufende Alexander Hirschhäuser (ASC Breidenbach), der in Marburg in Bio/Chemie promoviert, übergab den Staffelstab mit Vorsprung an Arnfried vom Hofe, dieser dann an seinen Vereinskameraden Clemens Möller. Schlussläufer Niklas Raffin (LG Wettenberg) verteidigte den Vorsprung in 2:29:34 Stunden gegen die starken Läufer der LG Fulda 2:31:14 Stunden. Damit konnte das Team des VfL Marburg seinen Vorjahreserfolg wiederholen.
Eine positive Bilanz konnte nach einer langen Laufnacht am Morgen Orgachef Eugen Leipner (USC Marburg) ziehen: „ Das eingespielte Team mit über 150 Helferinnen und Helfern hat große Arbeit geleistet. Wir haben noch nie so viel Wasser ausgeben müssen wie am Freitagabend. Wichtig aber ist, dass es am Abend keine großen gesundheitlichen Komplikationen gab. Bis auf ein Paar Kreislaufprobleme bei den Läufern war es ein stressfreien Abend. Erwähnenswert ist noch die erneute Steigerung in den Staffelrennen von 2008 mit 14 Staffeln auf jetzt 168 Staffeln. Das ist sensationell.“